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GUSTAV MAHLER – Mahlers Opernreform und die Wiener Moderne , , , ,

VERLAG DER APFEL macht Katalog der Ausstellung des Staatsopermuseums wieder zugänglich

Rechtzeitig zum Beginn der Saison 2022/23, die dem Schaffen jenes Mannes gewidmet ist, der wie kaum ein anderer mit seinen Reformen den Opernbetrieb in Wien und international geprägt hat, ist der Katalog jener Ausstellung wieder erhältlich, die 2010, also während der Direktion Holender, im Wiener Staatsopernmuseum dem Wirken Gustav Mahlers an der Wiener Hofoper gewidmet war.

Ein Katalog zu einer Ausstellung, die vor beinahe 15 Jahren gezeigt worden und unterdessen natürlich längst geschlossen ist?

Der farbige Band, im etwas ungewohnten A4 Format, empfiehlt sich Interessierten auch unabhängig von der seinerzeit möglichen Bezugnahme auf reale Ausstellungsstücke: wo diese nicht mehr zugänglich sind, entführt eine Fülle reizvoller Abbildungen in die Opernwelt zwischen ca. 1895 und 1910 und mag Laien wie Fachleute ansprechen: eine Reihe von schriftlichen Quellen (Telegramme, Plakate, handschriftliche Skizzen) steht neben Fotografien von Mahler selbst, Menschen aus seinem Umfeld und natürlich Künstlerinnen und Künstler, die in jener Ära an der Wiener Hofoper tätig waren. Die erläuternden Texte sind – unter Wahrung des seriösen fachlichen Niveaus – bewusst knapp und einfach gehalten (und neben Deutsch auch auf Englisch abgedruckt, was ihm vielleicht einen etwas „touristischen“ Touch verleiht). Sie bieten markante Hintergrundinformation eher zum Nachschlagen als zur durchgehenden Lektüre.

Ein Buch zum Schmökern also, das aufgrund der „Kleinteiligkeit“ seiner Einheiten auch für den „Gebrauch“ in kleinen Dosen geeignet ist. Für die Anordnung des Materials wurde von den Kuratoren der Ausstellung, Therese Gassner und Peter Blaha, eine chronologische Linie vorgegeben (von „Mahlers Stationen vor Wien“ über Jahresscheiben wie „Die Jahre 19xx bis 19yy“ bis zum „Abschied“), die von einigen quasi vertikalen Querschnitten unterbrochen wird. In ihnen geht es unter anderem um die Wiener Moderne im Allgemeinen, über Mahlers Verhältnis zur Bürokratie etc. Alle diese Kapitel (die leider in keinem Inhaltsverzeichnis nachgeschlagen werden können) werden von einem auch farblich hervorgehobenen Text zusammenfassend und instruktiv eingeleitet.

Angesichts der Reichhaltigkeit des auf 135 Seiten präsentierten Materials hätte man sich möglicherweise ein etwas ausführlicheres systematisches Einleitungskapitel erwartet, wie es sich in anderen Katalogen gelegentlich findet. Dafür verdient das zweifach aufgeführte Register von Mahlers Auftritten am Pult der Wiener Hofoper (einmal entlang der Werke, einmal chronologisch) eine besondere Hervorhebung. Es entfaltet seinen Reiz nicht nur durch die Möglichkeit, das damalige mit dem heutigen Repertoire zu vergleichen, sondern auch angesichts der schieren Fülle an Vorstellungen, an denen der Hausherr selbst „zur Sache ging“. Eine Menge, die von heutigen Generalmusikdirektoren etc. nicht einmal annähernd erreicht wird und ein Stück weit wohl auch vom Fanatismus Zeugnis gibt, mit dem Mahler sich der Reform des Hauses gewidmet hat.
Valentino Hribernig-Körber / Der Neue Merker

136 Seiten, Hardcover, 83 Farb-Abbildungen, 118 Duoton, 3 S/W-Abbildungen, deutsch / englisch

 45,90

Product ID: 791 Kategorien: , , , ,
Reihe

EDITION WIENER STAATSOPER im Verlag Der Apfel, EWS-37

Seiten

136

ISBN

978-3-85450-507-5

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